Politischer Weg
Auflistung der Editorials aus dem Newsletter des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V.
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Newsletter 2023
Gefangen in der Bürokratie! Sicherstellung gefährdet!
Wir nehmen Abschied von der Gesundheitsversorgung in der Form, wie sie sich historisch entwickelt hat. Wie soll sie denn auch noch unter diesen Rahmenbedingungen funktionieren?
Das immer noch verkündete "24/7, alles zu jeder Zeit"-Leistungsversprechen, das aus dem Mund der Politik immer wieder zu hören ist, zerplatzt jetzt wie eine Seifenblase. Aber was muss man erwarten von einer Politik, die eher wie eine Seifenoper anmutet!
Steigende Löhne, steigende Betriebskosten, fehlender Energieausgleich, steigende Leistungsanforderungen, steigende Erwartungshaltungen: Aber wie soll Arzt oder Ärztin das alles noch bezahlen?
Aktuell wird dieses Leistungsversprechen immer noch auf dem Rücken der ambulanten Versorgung ausgetragen. Aber so geht es nicht mehr! Die Selbstausbeutung der Nachkriegsgenerationen wird es mit den nachfolgenden Generationen nicht mehr geben.
Der Sicherstellungsauftrag der Kassenärztlichen Vereinigungen wackelt nicht nur, sondern er befindet sich im freien Fall. Der Weg in ein Primärarztsystem mit klarer Steuerung und Zuweisung auf die Fachärzte ist der einzige Weg, um das Leistungs- und Ausgabengeschehen in der GKV in den Griff zu bekommen. Das fordert übrigens auch die KBV. Warum zögern die Krankenkassen dann?
Die Gestaltung der zukünftigen Versorgung wird mit der bisherigen Finanzierungsform und der arztorientierten Vergütung nicht funktionieren. Die Koalition versucht es mit neuen Strukturen, neuen Begriffen und teuren Parallelentwicklungen, die bald schon wieder nachgebessert werden müssen. Das von der niedergelassenen Ärzteschaft nun mehrheitlich geforderte Primärarztsystem ist die Grundlage, um unser Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen. Teamorientierung mit einem klaren Delegationsprinzip und mit anderen Berufen in einer subsidiären Struktur, nicht in Substitution von Leistungen und ohne Gesamtverantwortung des Versorgungsprozesses, ist ein Weg, dem auch die Finanzierung folgen muss.
Lassen sie uns Veränderung gemeinsam gestalten, Konzepte haben wir schon lange diskutiert und als gangbar erachtet. Hierzu bedarf es aber auch ein Mehr an Geld, damit diese Umstrukturierung auch schnell erfolgen kann. Die Entbudgetierung der Hausärztinnen und Hausärzte analog zu den Kinderärztinnen und -ärzten ist eine der wesentlichen Voraussetzungen. Diese Forderung hat auch nichts mit Entsolidarisierung mit anderen Arztgruppen zu tun. Die Fachärzte sollten eine zusätzliche Finanzierung durch den Ausbau von krankenhausersetzenden Leistungen aus dem Krankenhausbereich erhalten. Die Forderung nach gleichlangen Spießen war schon in den Anfang 90er-Jahren Thema von KBV-VVen und Deutschen Ärztetagen.
Um das zu erreichen, kommentieren wir als Verband auf Landes- und Bundesebene die Gesetzessentwürfe. Wir geben unsere Vorschläge in die Politik. Hierzu brauchen wir auch eine gute Arbeit vor Ort mit den Kreisstellen und unseren Teams. Aber wenn dies alles nichts fruchtet, werden wir protestieren müssen. Mit dem aktuell gegründeten Aktionsbündnis Patientenversorgung bereiten wir uns mit medizinischen Fachkräften, ambulanten Pflegediensten, Apotheken und weiteren Partnerorganisationen vor.
Dr. Oliver Funken
Hausärzteverband Nordrhein e.V.
jetzt ist es raus!
Kein Zuwachs in relevanter Höhe im KV-System: max. 3% und das bei steigenden Betriebskosten, Lebenshaltungskosten und Energiekosten. Dazu weiter kostentreibende, unwirtschaftliche Auflagen, die Zeit und Geld aus den Praxen ziehen.
In unseren letzten Newslettern hatten wir ja schon auf die kommende Misere hingewiesen. Was viele jetzt tun:
• Einen Ausstieg aus dem System?
• Rein in die IGeL-Leistungen?
• Zuzahlungen zu KV-Leistungen?
• Leistungsreduktion und Personalabbau?
• Selbstausbeutung hochfahren?
Wichtig ist es für die hausärztlichen Praxen jetzt, in die HZV einzusteigen, um das Einkommen um 20% zu steigern!
Den vom Gesetzgeber mit schneller Taktung erfolgenden Gesetzesänderungen kann man im Praxisalltag nicht mehr folgen. Viele sind bei steigenden Patientenzahlen und Anforderungen einer unsinnigen Bürokratie am Punkt der Resignation angekommen. Die Älteren sehen den Ausstieg in den Ruhestand als letzte Option, auch wenn es dann keinen Praxisnachfolger gibt. Die Jungen sehen sich im System als Jobber mit dem Anspruch: "Bloß nicht denselben Fehler machen, wie die Alten".
Die Pflege in der Häuslichkeit und in den Heimen - eine einzige Katastrophe. Die Umstrukturierung der Krankenhäuser - wie soll das gehen? Diese Bundesregierung wirkt in ihrer Vorgehensweise nur noch planlos. Von Wertschätzung gegenüber der ambulanten Versorgung - keine Spur.
Die KBV und die unter der Aufsicht der Ministerien stehenden Körperschaften, die KVen, protestieren und weisen darauf hin, dass man jetzt eine andere Bemessungsgrundlage des OPW und vieler anderen Dinge braucht. Ein Strukturwandel wird gefordert und ein notwendiger Masterplan, der von der Ärzteschaft getragen wird, wird nicht wahrgenommen oder nicht gesehen.
Welche Möglichkeiten zu Weiterentwicklung und zur Sicherung unserer Existenzen haben wir? Eines ist klar: Wir werden uns anpassen und die Zukunft anders gestalten müssen!
Möglichkeiten sind u.a.:
- "Ein Münchner im Himmel": Wir warten auf die göttliche Eingebung bei den KVen und hoffen, dass es nicht so endet, wie sonst bei der KV mit einer Steigerung des OPW von 3 % und sonstigen kleinteiligen Verträgen.
- KVexit: Wir retten uns in die Altersteilzeit und verlassen das System oder machen nur noch privat.
- Auswanderung: die Schweiz wirbt schon seit Jahren.
Das sind alles Individualentscheidungen. Wir als Hausärzteverband Nordrhein e.V. bieten einen alternativen Weg in die Zukunft der Praxen an. Wir schaffen back-office-Strukturen für die Praxen in eigener Organisation und in gemeinsamer Verantwortung. In dieser Genossenschaftsstruktur lösen wir die vor uns stehenden Aufgaben regional gemeinsam. Hierbei geht um Bündelung von Diensten, die wir zentral gemeinsam, günstiger und besser lösen können. Hierbei geht es auch um eine Antwort auf TI-Strukturen, Datenschutz, Gesundheitskioske, Gesundheitszentren, Gesundheitsregionen, Kooperationen mit Krankenhäusern, Nachwuchsgewinnung und auch Patientenversorgung, Wie soll das denn jetzt funktionieren?
Die von uns über Jahre entwickelte und jetzt gestartete Modell einer hausärztlichen Genossenschaft, der HV PLUS eG, hilft bei der Weiterentwicklung und Anpassung von Praxen in vielen Organisationsvarianten. Dies halten wir für das einzige arztbestimmte und investorenunanhängige Modell, welches auch gangbar ist. So können wir auch zukünftig die hausärztliche Versorgung wirtschaftlich und nachwuchsgewinnend freiberuflich zu gestalten. Das Modell der hausärztlichen Genossenschaft ist deshalb alternativlos.
Mitgestaltung und Mitbestimmung ist wichtig. Werden Sie Mitglied der hausärztlichen Genossenschaft HV PLUS eG. Lassen Sie sich überzeugen bei unserer Info-Veranstaltung im Rahmen unserer Mitgliederversammlung am 18.08. vor Ort oder online ab 16:30 Uhr in Köln.
Dr. Oliver Funken
Hausärzteverband Nordrhein e.V.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der demographische Wandel gereift nun in allen Bereichen um sich. Auch der Sozialstaat wird an und wahrscheinlich über die Grenzen der Leistungsfähigkeit gespült. Die Sozialbeiträge werden jedoch nur begrenzt steigen können. Eine weitere Steuerfinanzierung müsste erfolgen oder der Sparkurs mit verdeckter Leistungsbegrenzung wird fortgesetzt.
Haben Sie schon einmal eine Analyse Ihrer Praxiskosten gemacht, nachdem nun die Corona-Zahlungen eingestellt wurden? Ich hoffe ja, denn das ganze sieht nicht zum Jubeln aus. Wie wollen wir die Finanzierung unserer Praxisstrukturen noch sicherstellen, wenn die Schere zwischen stagnierenden Einnahmen und steigenden Ausgaben immer größer wird? Dabei sind wir nicht alleine betroffen, auch in der ambulanten Pflege und in Altenheimen wird die Finanzierung immer schwieriger.
Wo soll der Nachwuchs herkommen für Pflege, PraxismitarbeiterInnen und Hausarztpraxen? Die Gruppe der alten und multimorbiden Bevölkerung mit hohem Versorgungsbedarf steigt und steigt. Die ersten Folgen merken wir schon jetzt: Die Verlegung in Heime ist vielfach blockiert, Entlassungen aus dem Krankenhaus werden immer schwieriger. Dort, wo jetzt schon Ärztemangel herrscht, aber auch immer mehr Betten mit Multimorbiden mit Pflegegrad 4 aufwärts belegt sind, findet man eine hohe Pflegepersonalbelastung in den Heimen und der Häuslichkeit vor. Das bedeutet gleichzeitig:
- viele Arzt-Patienten-Kontakte in Hausbesuchen
- viel allgemeine palliative Versorgung
- viel spezielle palliative Versorgung
All das bindet hingegen Arbeitszeit und Versorgungskapazitäten, die dann in den Hausarztpraxen vor Ort fehlen. Betriebswirtschaftlich ist die Versorgung mit den jetzigen Strukturen und Vergütungen sicher nicht unter den Rahmenbedingungen des EBM aufrecht zu erhalten.
Was müssen wir fordern?
1. Entbudgetierung der Hausärztinnen und Hausärzte, die das Rückgrat der Versorgung bilden, nach dem Beispiel der Kinderärztinnen und -ärzte.
2. Anpassen der Versorgungsstrukturen an den sich wandelnden Versorgungsauftrag mit besserer Kooperation vor Ort.
3. Anpassen der Vergütungsstruktur an das Praxisteam und nicht mehr nur an die Arztleistung.
4. Praxisnahe technische Innovationen in der Dokumentation mit entlastender Funktion ohne Systembrüche.
5. Kooperationsformen in der regionalen Kooperation mit verbindlicher Delegation und klaren Aufgabenbereichen.
6. Keine Fragmentierung des Versorgungsauftrages.
7. Keine Regionalisierung auf kommunaler Ebene mit der Versorgung nach der dortigen Haushaltslage.
All dies fordern wir schon seit über 10 Jahren. Die jetzigen Gesetzesentwürfe gehen zwar in die richtige Richtung, bleiben aber deutlich hinter dem Notwendigen zurück. Jetzt gilt es, hausärztliche Strukturen zu stärken, gemeinsam umzuorganisieren und mit hoher Effektivität und Effizienz möglichst attraktiv in der Versorgung zu halten. Ansonsten werden immer mehr Hausarztpraxen schließen.
Der in den aktuellen Gesetzesentwürfen teils parallele und redundante Aufbau von Gesundheitskiosken, Gesundheitsregionen etc. ist in vielen Teilen nachzubessern. Er sollte sich mit einer professionellen hausärztlichen Versorgung harmonisieren, so wie wir sie im Verband mit der HZV gestartet, der Weiterentwicklung der Teamarztpraxis und der weiteren Qualifizierung der Mitarbeiter vorangebracht haben.
Die Zeit drängt. Selbsthilfe ist zwingend notwendig. Viele PraxisinhaberInnen brauchen jetzt die strukturelle Unterstützung, um sich und ihr Team fit zu machen für die veränderte Versorgungsrealität. Deshalb hat der Verband eine Genossenschaft ausgegründet. Sie kann und soll unterstützen, entlasten und die gemeinsame Zukunft mitgestalten.
Informieren Sie sich, seien Sie bei unserer nächsten Informationsveranstaltung am 18.08.2023 bei der Mitglieder- und Delegiertenversammlung dabei oder informieren Sie sich bei der Kreisstellenversammlung in ihrer Region.
Weitere Informationen folgen.
aktuell hören wir gerade in der Klimadiskussion von Kipppunkten, die kritische Grenzen markieren. Wenn diese überschritten werden, verändern sich Umweltbedingungen und Anpassungen an den dann stattfindenden Klimawandel werden notwendig. Die für ein Verlangsamen des Klimawandels notwendige Konsumveränderung und die hierfür notwendigen gesetzlichen Änderungen sind weitestgehend ausgeblieben. Kipppunkte, wie diesen, gibt es auch im Gesundheitswesen.
Die Organisation von Gesundheitssystemen sowie deren Finanzierung und Regulierung ist eine wichtige Voraussetzung für die individuelle und öffentliche Gesundheit. Gesundheitssysteme beeinflussen nicht nur die Lebensdauer und -qualität, sondern auch die soziale Verteilung von Lebenschancen. In Deutschland ist die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen außerordentlich hoch.
Die Sicherung des Gesundheitssystems hängt zu großen Teilen von der Finanzierung ab. Auf 5,7 Milliarden Euro beläuft sich das Defizit der GKV in Deutschland im Jahr 2021, das im Wesentlichen durch den Konjunktureinbruch und die rasant steigenden Ausgaben für technologische Entwicklung, den demographischen Wandel etc.verursacht wird. Diese Spirale hat sich im Jahr 2022 und auch in den ersten 5 Monaten dieses Jahres, gerade durch den Fachkräftemangel, weiter in die falsche Richtung gedreht.
Die Auswirkungen auf das Gesundheitssystem im ambulanten und stationären Bereich sind verheerend. Um die steigenden Kosten zu kompensieren, müssen Leistungsniveaus immer höher getrieben werden. Schon seit Jahren mehren sich die Berichte über unnötige Eingriffe und die Zunahme von Sonderzahlungen (Igel-Leistungen). Die Versorgung der wirklich Bedürftigen wird zu kostenintensiv und kann bei steigenden Fallzahlen, die der demografische Wandel unweigerlich mit sich bringt, nicht mehr adäquat versorgt werden.
In der Pflege wird das Notwendigste getan, Pflegekräfte fehlen und werden zudem unterbezahlt. Medizinisches Personal fehlt und wird unterbezahlt.
Die Refinanzierung von Krankenhäusern, Pflegediensten, Arztpraxen usw. kommt nicht hinterher. Die Pleitewelle rollt!
Aktuelles Beispiel in Gummersbach mit eines Investorengesteurten MVZ s.u..
Wir merken das alle: Jetzt werden für KassenpatientInnen Soforttermine bei Zuzahlung von 200-500€ angeboten, Leistungen, die im EBM tituliert werden, müssen mit Zuzahlungen durch die PatientInnen versehen werden. Kassenleistungen werden zugunsten von vermeidlich höherwertigen Leistungen nicht angeboten. Die DRG-Akrobatik im Krankenhaus ist allseits bekannt. All das hat schleichend angefangen, die Ärzteschaft wurde wegen ihrer Kassandrarufe von der Politik immer wieder an den Pranger gestellt und als Lobbyist bezeichnet.
Angesichts dieser Herausforderungen werden Systemwechsel im Gesundheitswesen gefordert, um eine nachhaltige Finanzierung und effiziente Versorgung sicherzustellen. Einige vorgeschlagene Ansätze beinhalten eine verstärkte Prävention und Gesundheitsförderung, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Dies könnte dazu beitragen, die Kosten langfristig zu senken, aber eben erst langfristig.
Ein weiterer Ansatz ist die Förderung von Innovationen und die Nutzung von Technologie, um die Effizienz im Gesundheitswesen zu steigern. Digitale Gesundheitslösungen, Telemedizin und elektronische Patientenakten können die Versorgung verbessern und den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen erleichtern. Das hören wir schon seit Jahren.
Darüber hinaus werden strukturelle Veränderungen diskutiert, wie beispielsweise die Einführung von Gesundheitssystemen, die eine bessere und stringentere Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen, wie Ärzten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, kann ebenfalls zu einer effizienteren Versorgung beitragen. Hierbei sind aber die Verantwortungen klar durch das Primat des Hausarztes zu regeln, sonst bleiben es Parallelstrukturen.
Ein Gesundheitssystemwechsel ist eine komplexe und langfristige Aufgabe, die normalerweise über Dekaden läuft. Diese Zeit haben wir aber nicht mehr. Der Systemwechsel muss jetzt zügig erfolgen. Die Suche nach nachhaltigen Lösungen erfordert eine umfassende Diskussion unter Einbeziehung der Ärzte*innen und übrigen Versorger und nicht vom grünen Tisch. Wir als Hausärzteverband unterstützen mit Ideen und Konzepten diese Diskussionen.
Machen Sie mit, gestalten Sie gerade als Mitglied im Hausärzteverband mit, bündeln wir unser Ideen und Kräfte für Ihre Zukunft!
Die Kipppunkte im System zwingen uns jetzt zum Handeln.
Every generation has it's way!
Dr. Oliver Funken
Hausärzteverband Nordrhein e.V.
die Zeit drängt! Wer Versorgungsqualität erhalten will, muss jetzt schnell handeln!
Langsam wird es allen klar: Ein kaputtgespartes Gesundheitssystem kann die Herausforderungen des demographischen Wandels nicht meistern. Eine überalterte Denke in der Telematik, basierend auf Überlegungen von vor mehr als 10 Jahren, schafft keinen Mehrwert. Jede weitere Investition in diese Richtung ist ein No-Go.
Eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesundheitseinrichtungen erfordert eine zunächst umfassende politische Debatte. Nur dann kann eine sorgfältige Planung und Umsetzung der aus der gemeinsamen Debatte resultierten Ergebnisse dazu beitragen, die Versorgung der PatientInnen zu verbessern und die Effizienz des Gesundheitssystems zu steigern.
Die Weiterentwicklung der Telematik kann zweifellos dazu beitragen, die Kooperation zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen zu verbessern und die PatientInnenversorgung zu optimieren. Allerdings ist es auch wichtig, die Datensicherheit, den Datenschutz und die Datenhoheit zu beachten. Nur wenn die Telematik in den Workflow der Praxen und der anderen Gesundheitseinrichtungen passt, können Gesundheitseinrichtungen deutlich besser zusammenarbeiten. Nur so kann gewährleistet werden, dass nicht nur die Interessen der PatientInnen geschützt, sondern auch die diagnostische und therapeutische Sicherheit durch nicht manipulierbare Daten sichergestellt werden. Ob die ePA das schafft, bleibt abzuwarten.
Dennoch bleibt eine wichtige Forderung auf der Strecke! Die Verbesserung der Ausbildung im Medizinstudium. Der Aussage vom Landesgesundheitsminister Hermann Gröhe aus dem Jahr 2017 kann man nichts zufügen:
„Der Masterplan Medizinstudium 2020 ist ein wichtiger Schritt hin zu einem modernen Medizinstudium, das unsere Ärztinnen und Ärzte auf die künftigen Herausforderungen vorbereitet und eine gute Patientenversorgung überall in Deutschland auch in Zukunft sicherstellt. Mehr Praxisbezug im Studium und eine Stärkung der Allgemeinmedizin sind gerade mit Blick auf die gute Versorgung im ländlichen Raum von großer Bedeutung. Zugleich wird die Befähigung zu wissenschaftlichem Arbeiten gestärkt – dies entspricht den Empfehlungen des Wissenschaftsrats und dem Wunsch vieler angehender Ärztinnen und Ärzte.“
Quelle: Bundesgesundheitsministerium
Ein erneutes Scheitern am 15. Juli 2023 auf der MPK, der Konferenz der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder, hätte für die Zukunftssicherung der hausärztlichen Versorgung katastrophale Auswirkungen.
Jedoch die alleinige die Forderung nach mehr Medizinstudienplätzen bringt nur Masse, aber keine Klasse. Diese Qualität wird aber gebraucht, um die anstehenden Herausforderungen der Versorgung anzugehen. Deshalb rüsten wir auf und gestalten die Arbeitsprozesse in unseren Praxen neu: Mehr Delegation auf dafür qualifizierte Mitarbeiter, mehr Teamarbeit und mehr Kooperation mit anderen Berufsgruppen im Gesundheits- und Sozialwesen sind jetzt notwendig. Hierzu brauchen wir aber auch mehr Anreize und andere Vergütungsstukturen, die auf die Praxis als TEAM ausgerichtet sind. Hierzu haben wir auf Bundes- und Landesebene schon viele Vorarbeiten geleistet.
Wenn Sie Ideen und Konzepte haben, bringen Sie diese in unsere Diskussionen im Verband ein. Nutzen Sie gerade unsere digitale Ideenwerkstatt, unsere regionalen Qualitätszirkel, die Kreisstellenversammlungen und unsere digitalen Kommunikationskanäle, wie z.B. „NordrheinDoc“.
Jetzt bei NordrheinDoc anmelden!
Wie können Sie in der Praxis die Zeit für die Kommunikation mit Pflegeeinrichtungen optimieren? Wie effizient ist diese bei Ihnen bereits? Haben Sie ein aus Ihrer Sicht veritables Konzept? Kennen Sie „Alt werden in Nordrhein-Westfalen“ vom MAGS NRW?
Hier geht´s zum Bericht!
Arzneimittelengpässe sind zum alltäglichen Ärgernis und Zeitfresser geworden. Wie gut tauschen Sie sich mit ihren Apotheken aus? Lag Ihnen bereits der von uns gemeinsam mit dem Apothekerverband abgestimmte Handzettel zum Statusbericht über die aktuelle Verfügbarkeit eines Arzneimittels auf dem Tisch?
Hier finden Sie weitere Informationen zu Arzneimittelengpässen.
Die Herausforderungen werden mehr und mehr, in der Summe machen sie den Einzelnen in seiner Praxis hilflos, doch auch größere Praxen stoßen an ihre Limits. Um die Zukunft zu meistern, brauchen wir komplexere Kooperationsstrukturen, in denen wir die Kollegenschaft mitnehmen und mit der nächsten Generation die Zukunft gestalten. Hierzu haben wir auf Bundes- und Landesebene Arbeitsgruppen eingerichtet, in denen Alt und Jung gemeinsam die Zukunft evolutionär gestalten. Denn jede Generation hat ihren eigenen Weg, den wir alle gemeinsam unterstützen sollten.
Deshalb an dieser Stelle unsere recht herzliche Einladung zum Mitmachen.
Damit es nicht am Ende heißt: Hätte Hätte…
Hausärzteverband Nordrhein e.V.
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.
Dieses auf den ersten Blick einleuchtende Zitat, das Arthur Schopenhauer zugeschrieben wird, beschreibt die Lebenssituation einer Gesellschaft des längeren Lebens nicht richtig. Die Herausforderungen der Gesellschaft des längeren Lebens sind vor allem auch die längere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und dieses für alle zu ermöglichen. Und genau das ist der Haken.
Der demografische Wandel bringt eine Vielzahl von Veränderungen in der Gesellschaft, in den sozialen Strukturen, in der kommunalen Fürsorge und auch in der medizinischen Versorgung mit sich. Das „Weiter so“ funktioniert nicht, denn überall spüren wir den Mangel an MitarbeiterInnen, Fachkräften und Personal. Die hierdurch notwendigen Veränderungen, die von uns schon seit 15 Jahren immer wieder gefordert werden, finden überall in den KVen und den Krankenkassen nur sehr zögerlich oder nur auf dem Papier statt.
Der in den 90er-Jahren ausgerufene Wettbewerb und die Annäherung an Industrialisierungsprozesse hat zudem eine nicht mehr auf die PatientInnen ausgerichtete Versorgung geschaffen. Die immer schnelleren und auf „Stückzahlen“ ausgerichteten Produktionsketten in den Krankenhäusern laufen vielfach an den Versorgungsbedürfnissen vorbei.
FachärztInnen wurden in immer spezialisierteren Bereichen ausgebildet, PatientInnen wurden zergliedert in Organe, Teilsysteme und Substrukturen. HausärztInnen mit ihrem umfassenden, auf das Gesamtbefinden ausgerichteten medizinischen Denken, wurden belächelt. Die ärztliche Ethik wurde zwar zitiert, aber in den Verhandlungen um Kosten und Lohnstrukturen hinten angestellt.
Jetzt, da wir feststellen, dass der Mensch eben doch komplex und ein soziales Wesen mit Irrationalitäten ist, kommt dieses System nicht nur finanziell, sondern auch moralisch an seine Grenzen. Die Novelle zur Approbation (Masterplan 2020) hätte schon vor Jahren gegensteuern müssen und die Ausbildung der Studierenden sich auf den Menschen und nicht auf technische Raffinessen ausrichten sollen. Passiert ist aber nichts!
Aktuell finden wir nicht nur bei Hausbesuchen immer mehr Hilflosigkeit, Versorgungsmangel, wegbrechende Versorgungsstrukturen und Vereinsamung vor. Auch bei Schwangeren und bei der Kinderbetreuung werden die Strukturen immer bröckeliger. Was können wir tun?
Unsere Grundforderungen für eine zukunftsfähige ambulante Versorgung liegen auf dem Tisch:
- Teampraxis
- Kooperative Versorgungen vor Ort
- Komplexe Vernetzungen der Leistungsebenen ohne Informationsbruch
- Komplexe, Patientenkontaktunabhängige Vergütungen
- Eine Digitalisierung, die in den Workflow passt
Wir haben als ÄrztInnen mit der Approbation einen Auftrag für diesen Staat übernommen, den wir aber so nicht mehr ausfüllen können. Statt unsere Arbeitszeit für Versorgung und Hilfe zu verwenden, dokumentieren wir eine Mangelwirtschaft mit, als Gängelung empfundener Bürokratie. Diese Pseudoqualitätssicherung hat nicht dafür gesorgt, dass Versorgung verbessert wird. Die Kosten der Dokumentation werden ins System eingepreist. Wenn wir diese in die Verwaltungen der Kostenträger und KVen zurückverlagern würden, hätten wir für Pflegekräfte, Physiotherapie und unsere Praxisteams mehr Zeit für die Arbeit an den PatientInnen freigesetzt.
- Es wird Zeit, dass wir uns auf unsere Profession besinnen!
- Es wird Zeit, der Politik und dem Bürger klarzumachen, dass wir medizinischen Bedarf bearbeiten und nicht 24/7 individuelle Bedürfnisse befriedigen.
- Es wird Zeit, dass wir aus dem Traum einer allumfassenden Versorgung zur Flatratementalität nicht mehr folgen!
- Es ist Zeit, auch die GOÄ und den EBM an die aktuellen Versorgungsstrukturen anzupassen!
Auf unserem Hausärztetag im März in Essen hatten wir unisono mit den Apothekern, den Pflegekräften und den Medizinischen Fachangestellten genau dies festgestellt. Schon lange haben wir einzeln geklagt, jetzt werden wir unsere Forderungen bündeln müssen. Denn in der Politik werden wir erst gehört, wenn wir viele sind, und das sind wir alle zusammen.
Nur im Verbund werden wir gemeinsam Lösungen vorantreiben können, nur im Verband werden wir unseren Forderungen ausreichend Nachdruck verleihen können.
Dr. Oliver Funken
Hausärzteverband Nordrhein e.V.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Selbstbeteiligung von Kassenpatienten von bis zu 2.000 Euro. Soll das die Lösung sein?
Der Vorschlag zur Selbstbeteiligung von Patienten und auch das Kostenerstattungsmodell wird wie ein altes Hündchen alle Jahre wieder mal Gassi geführt. Aber löst das die Versorgungsprobleme, wenn wir die PatientInnen von der medizinischen Versorgung abschrecken?
Das Problem einer Gesellschaft des langen Lebens ist die Kumulierung der einzelnen Erkrankungen beim Einzelnen. Hieraus ergeben sich Dauerbetreuungen mit komplexer Risikoadaptierung, Betreuungskonzepte, die individuell auf die Patienten abgestimmt sind, natürlich mit Shared Decision Making, was nur noch in einem Team bearbeitet werden kann. Bei einer solchen perspektivischen Entwicklung eine Selbstbeteiligung zu fordern, würde zu einer Entsolidarisierung und sozialen Schieflage mit enormer Sprengkraft führen. Die Generation der Langlebigen wird mit den jetzt ins Rentenalter eintretenden Babyboomern weiter wachsen und die Arbeitsbelastung im Gesundheitssystem wird weiter steigen.
Die wachsenden Kosten für Millionen Pflegebedürftige sollen jetzt durch ein weiteres Gesetz aufgefangen werden. Im Entwurf des Bundesministeriums ist eine Erhöhung des Pflegebeitrags zum 1. Juli um 0,35 Prozentpunkte vorgesehen (bisher 3,05 Prozent des Bruttolohns, für Menschen ohne Kinder 3,40 Prozent).
Diesen Weg weiterzugehen, würde ein Abschmelzen der Leistungen in der u.a. GKV und damit auch der ärztlichen Honorare bedeuten, um die Beitragsstabilität zu halten. Deshalb wäre eine Steuerfinanzierung besser, da die Kosten auch weiter steigen. Vier von fünf Millionen Pflegebedürftige leben zu Hause. Damit ist schon klar, wo die Arbeit eingepreist werden wird. Pflegedienste und Hausärzte werden hier nur im Schulterschluss und bei ausreichender zusätzlicher Finanzierung versuchen können, diese Welle zu stemmen.
Entbudgetierung – ein Hin und Her
Wir wollen eine Entbudgetierung, aber nicht um im alten System weiterzumachen wie bisher. Wir wollen eine Weiterentwicklung der HZV zu einem Pauschalsystem, in dem auch die auf unsere Mitarbeiter delegierbaren Leistungen miteingepreist sind.
Wir fordern eine angemessene Bezahlung des Teams, welche die Versorgungslast regional stemmen. Vorschläge hierzu haben wir schon gemacht. Die Diskussion ist im Gange, aber wir brauchen bald Ergebnisse. Die demographische Welle rollt und wir merken es in unseren Praxen.
Die 03008 als Game Changer?
Wieder ein Notnagel für die fachärztliche Versorgung und sicher ohne Relevanz in der hausärztlichen Versorgung, aber warten wir die Abrechnung der nächsten Quartale ab. Warum sollten Hausärzte ihre Arbeitsweise ändern und Telefonisten und Terminvergeber für Fachärzte werden? Warum sollen wir schon einmal ausgestellte Überweisungen jetzt nochmal neu ausstellen? Diese Arbeitslast brauchen wir nicht. Das hat nichts mit Versorgung zu tun und wurde in der Brutkammer der KBV versorgungsfremd geboren.
Game Changer sehen anders aus. Perspektiven auf die sich rasant verändernde Versorgung sind notwendig. Hier wären Vorschläge zu einer Abwendung vom Quartalsbezug: eine zusätzliche Finanzierung der höherqualifizierten Mitarbeiter*innen und eine innovative Telematik, die in die Workload der Praxen passt. Hierzu haben wir auf Bundes- und Landesebene schon wiederholt Vorschläge gemacht.
Reform der Notfallversorgung in Deutschland
Der aktuelle Vorschlag der Regierungskommission wirft mehr Fragen auf, als er praktikable Lösungen bietet.
Das Papier ignoriert, dass ein großer Teil der Akutversorgung niederschwellig in Hausarztpraxen stattfindet. Kein Wunder, da die Kommission ausschließlich aus Krankenhausvertretern besteht. Die Expertise der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte wird wieder einmal schlichtweg ignoriert, die Patientensicht fehlt.
Ein solches einseitig geschriebenes Papier kann keine tragfähigen Lösungen bieten. Es beschreibt stattdessen den Aufbau von Doppel- und Dreifachstrukturen (z.B. ein KV-Bereitschaftsdienst während der regulären Praxisöffnungszeit). Gerade vor dem Hintergrund des rasch wachsenden Mangels an Kolleginnen und Kollegen stellt sich die Frage, wo die zusätzlichen Ressourcen herkommen sollen. Die Nachricht der DKG „Die wichtigste Botschaft für die Patienten muss sein: Die Anlaufstelle für medizinische Notfälle ist das nächstgelegene Krankenhaus.“ kann so nicht stehen bleiben.
Aus Sicht der Hausärzte sollte die wichtigste Botschaft sein: „Sicher einheitliche Triagierung über das gesamte Gesundheitssystem und nur mit Zuweisung nach festen Kriterien in ein Krankenhaus!“
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie sehen, dass der Handlungsdruck im System immer größer wird. Gestalten Sie deshalb die Zukunft der hausärztlichen Versorgung mit! Kommen sie zu unseren Veranstaltungen, diskutieren Sie mit und bringen Sie Ihre Ideen und Kritik ein! Die nächste Gelegenheit dazu bietet unser Hausärztetag am 17. und 18. März in Essen.
Dr. Oliver Funken
Hausärzteverband Nordrhein e.V.
Der Mangel wird immer sichtbarer!
Seit 15 Jahren weisen wir in den verschiedensten Gremien und auch immer wieder in der Politik darauf hin, dass sich die Gesundheitsversorgung in Deutschland ändern muss. Eine Gesellschaft des langen Lebens braucht komplexe Versorgungskonzepte und keine nur auf eine Erkrankung ausgerichtete Medizin mit vielen Geräten und Techniken, die nur marginale Effekte oder Symptomkontrolle bringen. Diese Expertise der komplexen Versorgung liegt bei uns, den Hausärztinnen und Hausärzten!
Auch der Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege betont in seinem aktuellen Gutachten: Das deutsche Gesundheitssystem ist völlig unzureichend auf Krisen vorbereitet. Nötig sind nicht nur Krisenvorsorgepläne, sondern auch eine stärkere Koordinierung und vor allem Digitalisierung.
Die Megatrends der Gesellschaft kumulieren nun sehr schnell und ohne ausreichende Vorbereitung binnen weniger Jahre. Die am häufigsten benannten sind:
- Demographischer Wandel
- Personalverknappung
- Umweltkrise
- Digitalisierung
- Ambulantisierung der Medizin mit der Umstrukturierung der Krankenhäuser
Diese Veränderungen brauchen Koordination mit einer hohen Expertise, die aktuell nur wir Hausärztinnen und Hausärzte haben. Deshalb wird es wichtig, die Strukturen unserer Praxen auf diese Veränderungen auszurichten. Das bedeutet Investition zum einen in die Struktur und zum anderen in die Personalentwicklung. Hierzu wird Geld benötigt, das uns aber durch fehlende Anpassungen der Honorare an die Grundlohnsummenanpassung, die Inflation und Pseudoinnovationen, wie u.a. die Telematik, fehlt. Von der GOÄ ganz zu schweigen.
Erste Lichtblicke zur Verbesserung der Personalentwicklung sind die vom Land aufgelegten Förderprogramme, die teils über Strukturpauschalen, teils über Bildungsschecks kommen. Ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Wir brauchen konkrete Gegenfinanzierungen unserer Versorgungsangebote, die zukunftsfähig und flächendeckend flexibel eingesetzt werden können. Hier zeigt sich das System der KV als viel zu rigide und mit einer divergierenden Interessenslage innerhalb der Strukturen. Deshalb haben wir bereits als Hausärzteverband über den § 73b SGB V ein alternatives Versorgungskonzept gestartet, das jetzt weiterentwickelt wird.
Schneller, flexibler auf die Versorgung der Bevölkerung ausgerichtet und mit dem TEAM Hausarzt als Partner der Patientinnen und Patienten. Hierzu muss sich das Praxisteam jetzt weiter aufstellen. Neben einer breiten, hausärztlichen medizinischen Versorgung wird sich auch das Berufsbild der MFA weiter wandeln. Die Einführung der VERAH (NäPa) war ein erster Schritt, die Empowerment-Programme für unsere MFA ein weiterer wichtiger Schritt. Weitere Qualifizierungen wurden entwickelt. Aktuell werden mit der MFA+ und der Akademisierung der VERAH (NäPa) weitere Meilensteine gesetzt. Die Attraktivität der Qualifizierungen muss aber auch finanziell erhöht werden, um dieses Berufsbild und die Karrieremöglichkeiten auch für die BerufsanfängerInnen noch interessanter zu machen. Deshalb muss sich die gesamte Vergütungsstruktur mit den schon jetzt komplexen Anforderungen ändern, weg vom Quartalsdenken und hin zur Einschreibepauschale mit Strukturmerkmalen der hausärztlichen Versorgung.
Packen wir es gemeinsam an: „Was einer nicht schafft, das schaffen viele“. Diesen Genossenschaftsgedanken wollen wir mit Ihnen realisieren. Sehen wir das Jahr 2023 als unsere Chance und erklären es zum Jahr der hausärztlich gesteuerten medizinischen Versorgung.
Dr. Oliver Funken
Hausärzteverband Nordrhein e.V.