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Apotheker und Hausärzte in Nordrhein fordern gemeinsam schnelle Entbürokratisierung und die Stärkung der ambulanten Versorgung. Ihre heilberufliche Kooperation soll in 2023 weiter intensiviert werden.
In Zukunft stärker als Heilberufler zusammenzuarbeiten, um die medizinische Versorgung der Menschen vor Ort zu stärken - gemäß dieser Maßgabe be-steht seit 2020 zwischen dem Hausärzteverband Nordrhein und dem Apothekerverband Nordrhein e.V. eine enge Kooperation. In einem Jahresauftaktgespräch am 25.01.2023 in Köln haben die Verbandsspitzen für 2023 eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit geplant. Gleichzeitig fordern sie die Politik insbesondere beim Bürokratieabbau zu konse-quentem Handeln auf.
Verdienstmöglichkeiten sind Karriereanreiz
Die Strukturen der hausärztlichen Praxen werden sich im Jahr 2023 weiter verändern. Altersbedingte Praxisschließungen, Zusammenlegen von Praxen, Neuaufbau von hausärztlichen Gemeinschaftspraxen sind Herausforderungen, die der Hausärzteverband Nordrhein mit praxisorientierten Konzepten anpackt. „Auf der einen Seite haben wir den demografischen Wandel mit immer komplexeren medizinischen Aufgaben, auf der anderen Seite besteht ein flächendeckender Mangel an Praxismitarbeiter:innen, die qualifiziert sind für die medizinische Versorgung und das Gesundheitsmanagement. „Die Teampraxis ist das Zukunftsmodell“ erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken. „Junge Hausärzt:innen wollen überwiegend angestellt und in Teams arbeiten. Größere Teams können durch Delegation von Leistungen auf speziell qualifizierte Mitarbeiter:innen mehr Patienten versorgen. Gleichzeitig steigen aber auch der Abstimmungsbedarf innerhalb der Praxisteams und die Praxisorganisation.“
Projekt „Cardisiographie“: Hausärzteverband Nordrhein übernimmt
Vorreiterfunktion in Sachen Herzvorsorge
Großartige Nachrichten für die Zukunft der Herzgesundheit in Nordrhein: In einer Kooperation mit dem Hausärzteverband bezahlen die ersten gesetzlichen Krankenkassen ab dem 1. Januar 2023 die Kosten für innovative Herz-Screening-Tests, die sogenannten „Cardisiographien“. Initiiert wurde das Projekt von der GWQ ServicePlus AG (Gesellschaft für Wirtschaftlichkeit und Qualität bei Krankenkassen).
Wir bieten eine kostenfreie Informationsveranstaltung am 07.02.2023 an, weitere Informationen erhalten Sie hier.
Ambulante Versorgung braucht Perspektiven
Der Hausärzteverband Nordrhein zieht eine gemischte Jahresbilanz 2022. Erneut hat COVID19 einen Großteil der medizinischen Arbeit während des gesamten Jahres geprägt. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Hausärztinnen und Hausärzte im ganzen Land haben 12 Monate hervorragende Arbeit geleistet. Sie haben in den Praxen über 50 Prozent der Impfungen gestemmt, haben Erkrankungen mit ständig neuen Verläufen behandelt und sind jetzt auch immer stärker mit der Behandlung von Long-Covid-Patienten befasst“, erklärt der Vorsitzende des Verbandes, Dr. Oliver Funken. Die Pandemie und dazu der Ukraine-Krieg haben das Gesundheitssystem und die Bevölkerung an die Belastungsgrenzen geführt. Mit dem 24.02.2022 ist das Koalitionspapier der Bundesregierung zur Makulatur geworden.
In Krisenzeiten muss schnell und pragmatisch gehandelt werden. „Die Politik propagiert zwar Entlastung statt Belastung, sie handelt aber gegensätzlich“, kritisiert der Vorstand des Hausärzteverbandes Nordrhein. Die Hausärztinnen und Hausärzte Nordrheins sehen sich mit immer mehr Bürokratie in den Praxen konfrontiert, auch für das Jahr 2023 ist keine Besserung in Sicht. Neue Gesetzgebungsverfahren bringen eine noch größere Arbeitsbelastung in der Organisation und Verwaltung und steigern weiter die Kosten in den Praxen.
Hausapotheke prüfen und vervollständigen
Am Donnerstag, den 08.12.2022, findet der bundesweite Warntag statt. An diesem Aktionstag wollen Bund, Länder, Landkreise, Städte und Gemeinden proben, wie die Bevölkerung im Katastrophenfall gewarnt werden kann. Über Radio und TV, über Warn-Apps und CellBroadcasts, Sirenen und digitale Anzeigetafeln etc. werden ab 11 Uhr Probewarnmeldungen aktiviert.
Hausärzte fordern Transparenz über die Verfügbarkeit
Mehr als 1.000 Medikamente sind aktuell nicht lieferbar. Die meisten davon sind verschreibungspflichtig, viele sind wichtig für chronisch kranke Patienten. Antibiotika, blutdrucksenkende Mittel, bestimmte Insuline sowie Blutzuckerspiegel-Senker sind Beispiele. Die betroffenen Patienten warten oftmals vergebens auf die Lieferung an die Apotheke.
Die Hausärztinnen und Hausärzte sind verärgert über die fehlende Transparenz zur Lieferbarkeit von Medikamenten. „Wenn bekannt ist, dass ein Medikament nicht verfügbar ist, können die konsultierten Hausärzt:innen nach Alternativen in der Medikation suchen“, erklärt Dr. Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V.. „Leider liegt uns diese Information nicht vor. Nur die Apotheken haben einen Überblick über die Verfügbarkeit von Medikamenten.“
Die Engpässe bei Medikamenten spitzen sich weiter dra-matisch zu. Derzeit sind schon über 1.000 Arzneimittel nicht lieferbar oder teilweise überhaupt nicht zu bekommen. Mittlerweile sind sogar akut notwendige Arzneimittel wie Antibiotika und Fiebermittel betroffen und bei immer mehr Herstellern nicht ver-fügbar. „Die Politik muss die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Arzneimitteln endlich verbessern. Wenn nicht gegengesteuert wird, wird sich die Engpasssituation bei Arzneimitteln noch in diesem Winter weiter zuspitzen“, warnen Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein und Dr. Oliver Funken, Vorsitzender Hausärzteverband Nordrhein.
Hausärztliche Versorgung vor Ort muss eine zentrale Rolle übernehmen
Vielen Menschen sind die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Gesundheit nicht bewusst. Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für die Gesundheit. Die gesundheitlichen Folgen bei allen Organsystemen nehmen zu. Die Hauptursache für wetterbedingte Todesfälle ist Hitzestress. Im Jahr 2022 sind mindestens 4.500 Menschen in Deutschland explizit an der Hitze dieses Jahres gestorben. Extreme Wetterereignisse und der Klimawandel werden zu mehr Krankheiten und Todesfällen führen.
Keine hausärztlichen Perspektiven in Sicht
Alles beim Alten bei der KV Nordrhein? Am vergangenen Samstag, dem 22.10.2022, hat die Vertreterversammlung in einer konstituierenden Sitzung den bisherigen KV-Vorstand mit Dr. Frank Bergmann und Dr. Carsten König bestätigt. Dieser setzt für die nächsten sechs Jahre auf Stabilität, Kontinuität und Erfahrung seiner Arbeit. Den Hausärztinnen und Hausärzten Nordrheins reicht diese rückwärts gerichtete Politik nicht aus.
In der vertragsärztlichen Versorgung liegt der Anteil der niedergelassenen Ärztinnen inzwischen bei
fast 50 Prozent. Hausärztinnen gestalten die ambulante hausärztliche Versorgung wesentlich mit.
Deshalb ist es folgerichtig, dass Hausärztinnen die Geschicke der KV entscheidend mitgestalten.
Hausärzte Nordrhein wollen eine starke Stimme in der Selbstverwaltung
Die hausärztlichen Interessen in den Gremien der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) brauchen eine starke Vertretung. Der hausärztliche Versorgungsbereich hat 18 Sitze in der Vertreterversammlung KVNO. Die Liste des Hausärzteverbandes Nordrhein hat bei der Wahl zur VV acht Sitze errungen und ist damit die stärkste hausärztliche Gruppe in der zukünftigen VV. „Versorgung nachhaltig gestalten“ - deshalb möchten die Neugewählten auch im KV-Vorstand ihre Vorstellungen einbringen und schlagen Elke Cremer für ein Amt im KV-Vorstand, der Anfang Oktober für sechs Jahre gewählt wird, vor.
Vergeudung von Geld und Umweltressourcen ist vermeidbar
Der anstehende Austausch der TI-Konnektoren ist eine Vergeudung von Ressourcen an wertvollen Elektrobauteilen und Verschwendung von Geldern der Sozialversicherung. „Es ist unverständlich, dass wir in Zeiten zunehmender Umweltprobleme im Gesundheitswesen weiterhin eine Wegwerfgesellschaft sind“, kritisiert der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V., Dr. Oliver Funken. „Das Vorgehen der Gematik ist industriegesteuert. Es wird auf kostengünstigere, BSI-konforme Software-Updates verzichtet. Stattdessen werden die Praxen zum Austausch der Hardware und Software gezwungen.“
Gesundheit muss geschützt, Risikopersonen müssen informiert werden
Es wird ernst mit Hitzewellen als Folge des bislang ungebremsten Klimawandels. Die Extremwetterereignisse nehmen zu und die Menschen müssen geschützt werden. „Besonders Risikogruppen wie Kleinkinder, Senioren ab 60 und chronisch kranke Menschen mit Medikationen wie Blutdrucksenkern, Herzmedikamenten, Antidiabetika, Neuroleptika und Schmerzmitteln müssen jetzt unterstützt werden“, fordert Hausärzteverband Nordrhein e.V..
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