Pressemitteilung
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Monika Baaken
Pressesprecherin
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Pressemitteilung September 2024
Informationskampagne zur Hausarztzentrierten Versorgung
Hausarztpraxen sind vielfach die erste Ansprechstelle für Patientinnen und Patienten bei Erkrankungen, für gesundheitliche Checks und für Impfungen. Mindestens 80 Prozent aller Behandlungsfälle werden dort geklärt. Als zentraler Koordinator bündelt die Hausarztpraxis sämtliche Behandlungsschritte ihrer Patientinnen und Patienten, die ambulant und stationär erfolgen. Sie schaffen Transparenz und Überblick über die medizinische Individualversorgung in dem zuweilen unübersichtlichen und komplexen Gesundheitssystem. Grundlage dafür ist die Teilnahme der Patientinnen und Patienten am Hausarztprogramm HZV, der Hausarztzentrierte Versorgung. In den kommenden Wochen informieren die Hausärztinnen und Hausärzte Nordrheins im Rahmen der bundesweiten Informationskampagne „Powermonat Oktober: HZV stärkt Praxen und Patienten“ ihre Patientinnen und Patienten über die Teilnahme an der Hausarztzentrierten Versorgung (HVZ).
Qualität der hausärztlichen Medizin darf nicht ausgehöhlt werden
Im Zuge der zwingend notwendigen Transformation des Gesundheitswesens gewinnen digitale Angebote immer mehr an Bedeutung. Sie können dazu beitragen, die Regelversorgung effizienter zu gestalten, Ressourcen zu schonen und Kosten zu sparen. Angesichts des bestehenden und sich in den nächsten Jahren verschärfenden Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten müssen neue Versorgungswege und Behandlungsebenen aufgebaut werden. Telemedizinische Behandlungen können ein Teil davon sein, aber keinesfalls die bestehenden Versorgungsebenen ersetzen. „Eine patienten- und bindungsorientierte ärztliche Primärversorgung muss in der Hausarztpraxis verankert sein“, erklärt Elke Cremer, Vorsitzende des Hausärztinnen– und Hausärzteverbandes Nordrhein e.V..
• Beschwichtigung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach entsprechen nicht der Versorgungsrealität
• Engpässe bei Medikamenten nehmen weiter zu
• Mehraufwand bei Apotheken, Hausarzt- und Zahnarztpraxen steigt
• Tägliche wachsende Herausforderung für das Gesundheitswesen
Düsseldorf, Köln, Krefeld, Herdecke 19.09.2024. Der Herbst steht vor der Tür und erfahrungsgemäß steigt der Bedarf an Medikamenten. Die bestehende Versorgungslücke könnte sich weiter verschärfen. Nach wie vor sind über 500 verschreibungspflichtige Medikamente nicht vorrätig oder nur mit Verzug lieferbar. Antibiotika, Antidepressiva, Asthma-Mittel, Insulin, Herz- und Krebsmedikamente, Schmerzmittel – die Liste der nicht verfügbaren Wirkstoffe steigt. Hauptgründe sind Produktionsausfälle und Lieferschwierigkeiten. Für Hausarzt- und Zahnarztpraxen und Apotheken bedeutet dies Mehraufwand, der besonders in Zeiten hoher Infektionszahlen und vollen Wartezimmern eine zusätzliche Belastung für die Mitarbeitenden erbringt. Ist das verschriebene Medikament eines bestimmten Herstellers nicht vorrätig, muss mit den Patienten eine neue Medikation besprochen werden. Die Umstellung auf Präparate mit ähnlichen Wirkstoffen ist immer mit einer Beratung verbunden. Oft müssen Therapiepläne geändert werden, da die Wechselwirkungen der Medikamente weitere Umstellungen in der Medikation notwendig machen. Die Patienten zeigen zwar Verständnis, wenn ihr gewohntes Medikament nicht verfügbar ist. Aber problematisch sind Medikamente, für die es wenig Alternativen gibt.
Dr. Arndt Berson ist Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein
Die Kammerversammlung hat Dr. Arndt Berson (53), Allgemeinmediziner aus Kempen, am vergangenen Samstag für fünf Jahre zum Vizepräsidenten der Ärztekammer Nordrhein gewählt. Für Berson stimmten 64 der 121 Delegierten. Zum Präsidenten der Ärztekammer wählte die Kammerversammlung Dr. Sven Dreyer, Facharzt für Anästhesiologie und Leiter des Druckkammerzentrums am Universitätsklinikum Düsseldorf. „Wir freuen uns, dass mit Dr. Berson auch weiterhin ein Hausarzt an der Spitze der Ärztekammer steht“, erklärte die Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Nordrhein, Elke Cremer. „Die zukünftigen Veränderungen im Gesundheitswesen benötigen den Grundpfeiler einer starken Hausärzteschaft. Mit seiner langjährigen Erfahrung in der berufspolitischen Arbeit in den Gremien der ärztlichen Körperschaften kennt Dr. Berson die Probleme und die Möglichkeiten, die für eine zukunftsfähige Ausrichtung der ambulanten Versorgung notwendig sind.“
Pressemitteilung Juli 2024
Elke Cremer führt den Verband in die Zukunft
„Wir sind ein Führungsteam, das die gesamten Facetten des hausärztlichen Berufes in Nordrhein abbildet. Unser Anspruch ist hoch. Wir wollen die Zukunft der hausärztlichen Versorgung in Nordrhein gestalten." Elke Cremer setzt als neue Vorsitzende des Hausärztinnen und Hausärzteverbandes Nordrhein e.V. hohe Ziele für ihr Amt als Vorsitzende. Mit ihrem achtköpfigen Vorstandsteam will sie in den nächsten vier Jahren in Nordrhein die Weichen dafür stellen, „dass der hausärztliche Beruf und die Niederlassung in der Allgemeinmedizin wieder attraktiv für junge Ärztinnen und Ärzte wird." Seit langem im berufspolitischen Geschehen aktiv kennt sie die Probleme des Berufsstandes, weiß die Sensibilitäten der Gremien in der Selbstverwaltung einzuschätzen und sieht die Herausforderungen, die nachfolgende und ausscheidende Generation in die anstehende Transformation des Gesundheitssystems einzubinden. „Nur gemeinsam werden wir ein Gesundheitssystem aufstellen können, dass für Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Fachpersonal und Patientenschaft optimale Bedingungen bringt", betont Elke Cremer.
Pressemitteilung Juni 2024
Die Sorge in den ländlichen Regionen ist groß: Immer mehr hausärztliche Praxen schließen. „Altersbedingt geben Hausärztinnen und Hausärzte ihre Praxis auf. Besonders die Landpraxen finden keine Nachfolger“, erklärt Dr. Oliver Funken, der 1. Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Nordrhein e.V. und Vorstand der hausärztlichen Genossenschaft HVPLUS eG. Im nordrhein-westfälischen Hennef-Uckerath (Rhein-Sieg-Kreis) können Patientinnen und Patienten jetzt aufatmen. Am 1. Juli übernimmt die HVPLUS eG eine alteingeführte große Landarztpraxis und sichert zukünftig mit ihrem zweiten hausärztlichen MVZ die hausärztliche Versorgung für die knapp 3.500 Einwohner. Es ist deutschlandweit das zweite hausärztliche MVZ in Trägerschaft der HVPLUS eG, einer Genossenschaft, deren Mitglieder ausschließlich Hausärztinnen und Hausärzte sind.
Hausärztinnen und Hausärzte appellieren an konsequenten Hitzeschutz
Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz, denn Hitze ist das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko. Hitze wirkt stressig auf Patientinnen und Patienten, aber auch auf die Mitarbeitenden in der Gesundheitsversorgung. Das Bewusstsein für die Gefahren durch Hitze in der Bevölkerung ist allerdings nach wie vor unzureichend. “Wir brauchen jetzt deutlich mehr Verbraucheraufklärung, aber auch mehr Handlungsempfehlungen für die Mitarbeitenden in der medizinischen und pflegerischen Versorgung", erklärt der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Nordrhein e.V..
Pressemitteilung Mai 2024
- Enorme Anforderungen an das Gesundheitswesen
- Herausforderungen für Apotheken, Hausarzt- und Zahnarztpraxen und medizinische Fachberufe steigen kontinuierlich
- Finanzielle Förderung von Klimaschutzmaßnahmen ist unerlässlich
Düsseldorf, Köln, Krefeld, Herdecke 21.05.2024. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit der Bevölkerung steigern kontinuierlich die Belastungen in der ambulanten Versorgung der Patienten. Vermehrte Hitzewellen, höhere Feinstaubbelastung, Verlängerungen der Pollensaison, steigende Gefahren durch tropische Insekten und zunehmende UV-Strahlung verursachen von Jahr zu Jahr zusätzliche gesundheitliche Belastungen. Apotheker, Ärzte und Zahnärzte und medizinische Fachangestellte schlagen Alarm: Hitze ist das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland.
Hausärztinnen und Hausärzte fordern Verbesserungen im Konzept
Im Januar 2025 wird die elektronische Patientenakte „ePA für alle“ verpflichtend eingeführt. Die „ePA für alle“ soll mehr Transparenz über die Behandlungen und medizinischen Befunde der Patientinnen und Patienten schaffen und gleichzeitig den Dokumentationsaufwand der Ärztinnen und Ärzte minimieren.
“Sie soll für Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte einen Mehrwert bringen. Den können wir bisher leider nicht erkennen”, erklärt Dr. Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Nordrhein e.V..
“Das Konzept ist unzureichend. Es fehlen elementare nutzbringende Bestandteile.”
Pressemitteilung April 2024
Hausärztinnen und Hausärzte fühlen sich desinformiert!
Ab 2025 soll bundesweit die ePa, die elektronische Patientenakte, bundesweit eingeführt werden - ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung des Gesundheitswesens. Ein weiterer Wunsch der Arztpraxen auf Entbürokratisierung und Vereinfachung der Verwaltung der Patientinnen und Patienten. „Mit der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) haben wir bereits eine gute Grundlage für das Patientenmanagement geschaffen“, erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken.
Ressourcen richtig im Gesundheitssystem einsetzen.
Die Versorgung der Bevölkerung erfordert zunehmend einen sparsamen Umgang mit den Ressourcen des Gesundheitswesens. Die Steuerung und Koordinierung von Leistungen muss durch sinnvolle strukturelle und regional angepasste Maßnahmen ermöglicht werden. Hausärztliche Einzelpraxen oder Berufsausübungsgemeinschaften erfüllen diese Aufgaben bisher gut. Durch den demografischen Wandel wird es aber dringend notwendig, eine Weiterentwicklung durchzuführen, um den Wandel zu gestalten und nicht in der Verwaltung des Mangels zu bleiben. Deshalb wird es notwendig, sich in die Entwicklung und Gestaltung von Primärversorgungszentren (PVZ) als Hausärzteschaft einzubringen.
Die Zukunft der Patientenversorgung sichern
Die Hausarztpraxis ist für zwei Drittel der Bundesbürger die erste Anlaufstelle in Gesundheitsfragen und ein verlässlicher Ort für ihre Patientendokumente und Befunde. In Deutschland gibt es über 55.000 niedergelassene Allgemeinmediziner*innen und hausärztliche Internist*innen, sie stellen die größte Fachgruppe in der Ärzteschaft. Nicht zuletzt in der Pandemie hat sich gezeigt, dass die hausärztliche Medizin das Rückgrat der Versorgung ist. Grund genug für die 18 Landesverbände des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, den bundesweiten Tag der Hausarztmedizin auszurufen. Er findet erstmalig am Mittwoch, 08. Mai 2024 statt.
Pressemitteilung März 2024
Das MVZ Velbert sichert die Versorgung für rund 3.000 Patienten
Am Mittwoch, 20.03.24, hat der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein den Antrag auf Zulassung des hausärztlichen MVZ Velbert ab 01,04.2024 genehmigt. Dem vorausgegangen war ein beschwerlicher Entwicklungsprozess, den Hausärztinnen- und Hausärzteverband Nordrhein vor drei Jahren politisch angestoßen und im vergangenen Jahr mit der Gründung der Genossenschaft HV PLUS eG in die Praxis umgesetzt hatte. „Unser Ziel ist es, die hausärztliche Versorgung flächendeckend sicherzustellen. Dafür ist es wichtig, dass die wirtschaftlichen und organisatorischen Entscheidungen von Hausärztinnen und Hausärzten getroffen werden“, betont Elke Cremer, Aufsichtsratsvorsitzende der HV PLUS eG. “Wir wollen unabhängig bleiben von Fremdinvestoren, die gewinnorientiert und nicht versorgungsorientiert handeln.“
Aufgrund dauerhafter Systemausfälle beim E-Rezept:
Bis 10.00 Uhr nur Papierrezepte Bündnis von Apotheken, Hausarzt- und Zahnarztpraxen und medizinischen Fachberufen ergreift Initiative
Hausärztinnen und Hausärzte in Nordrhein werden ab sofort täglich am Morgen bis 10 Uhr nur noch Papierrezepte ausstellen. Das ist eine Reaktion auf die großen Probleme bei der IT-Infrastruktur der mehrheitlich im Besitz der Bundesregierung befindlichen E-Rezept-Betreibergesellschaft Gematik.
Seit über 10 Wochen haben Arztpraxen und Apotheken insbesondere in den Morgenstunden mit Server- Ausfällen bei der „Gematik“ oder anderen von der Gematik beauftragten Unternehmen zu kämpfen. Oft über Stunden, sodass weder in Arztpraxen noch in Apotheken etwas geht. Arztpraxen können dann keine Rezepte ausstellen und in den Apotheken können keine Rezepte abgerufen werden.
Aktionsbündnis Patientenversorgung fordert Machtwort von Herrn Kanzler Scholz
Bündnis von Apotheken, Hausarzt- und Zahnarztpraxen und medizinischen Fachberufen kündigt Rückkehr zum Papierrezept an
Düsseldorf, Köln, Krefeld, Herdecke 14.03.2024. Angesichts der fortlaufenden Ausfälle der Telematikinfrastruktur bei der Umsetzung des E-Rezeptes sieht das Aktionsbündnis Patientenversorgung die Versorgungssicherheit der Patienten gefährdet. Da das Bundesgesundheitsministerium an der Spitze mit Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach keinerlei Reaktionen dazu erkennen lässt, appelliert das Bündnis aus Apothekern, Haus- und Zahnärzten und medizinischen Fachberufen eindringlich an Bundeskanzler Scholz: „Herr Bundeskanzler, nutzen Sie Ihre Richtlinien Kompetenz und stoppen Sie das Experiment E-Rezept bis dieses unfertige IT-Produkt fehler- und unterbrechungsfrei funktioniert. Das sind Sie den Bürgerinnen und Bürgern schuldig. Die Patientenversorgung wird jeden Tag durch massive Systemausfälle gefährdet. Das hat unlängst die mehrheitlich dem Bund gehörende Betreibergesellschaft Gematik selbst in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. So kann es und darf es nicht weitergehen!“
Impflücke jetzt dringend schließen
Die aktuell hohe Zahl an Masernerkrankungen in Nordrhein ist u.a. die Folge der mangelnden Impfbereitschaft gegen Erkrankungen wie Masern, Mumps und Röteln in den vergangenen Jahren.
„Vor allem alle Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind, sind jetzt aufgefordert, mit einem Blick in ihren Impfpass zu prüfen, ob sie über den vollständigen Impfschutz verfügen“ erklärt Dr. Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärztinnen und Hausärzteverbandes Nordrhein e.V.. „Wer keine zweimalige Impfung nachweisen kann, sollte umgehend die Impflücke schließen“. Mit der Impfung schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch Dritte. „Bei vielen Erwachsenen ist der Impfstatus ungeklärt, Impfdokumente liegen vielfach nicht mehr vor“, bedauert Dr. Funken. Masern ist eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten. Sie tritt zwar überwiegend bei Kindern auf. Mit einer Masern- Mumps-Röteln-Impfung (MMR-Impfung) sollten Patienten ihren Impfstatus zeitnah aktualisieren.
Pressemitteilung Februar 2024
Das erste genossenschaftliche MVZ geht an den Start
Die ambulante hausärztliche Versorgung flächendeckend zukunftsfähig machen – mit diesem Ziel hat der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Nordrhein e.V. im vergangenen Jahr die Genossenschaft HV PLUS eG gegründet. Jetzt steht der Start des ersten MVZs unter dem Dach der hausärztlichen Genossenschaft bevor. „Der Weg bis hierhin war steinig“, erklärt Dr. Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Nordrhein e.V.. Es gab viele bürokratische Hürden zu überwinden und Skeptiker zu überzeugen. „Das Gesundheitssystem zeigt sich unflexibel und wenig offen für neue unternehmerische Ansätze in der ambulanten Versorgung.“
Hausärztinnen- und Hausärzteverband unterstützt Streik der MFA
Hausarztpraxen arbeiten im Team und die medizinischen Fachangestellten sind in den Praxen unersetzbar. „Sie leisten einen enormen Beitrag im Praxisalltag – angefangen von der Patienten- und Terminorganisation über die Unterstützung bei Behandlungen und die Abwicklung von Verwaltungsaufgaben“, erklärt der Vorstand des Hausärztinnen-und Hausärzteverbandes Nordrhein e.V.. In der Patientenversorgung übernehmen sie immer mehr Aufgaben. „Die MFA stehen mit hohem Engagement jeden Tag im Front Office einer wachsenden Zahl an Patienten gegenüber und managen viele Fragen, Probleme und Kritik schon am Praxistresen. Auch nach der Coronapandemie sind sie höchster Arbeitsbelastung und Krankheitserregern ausgesetzt. „Es wird Zeit, dass die Arbeit und der Einsatz der MFA honoriert werden“, betont der Verband. „Die Politik muss endlich die Praxisteams finanziell stärken.“
Pressemitteilung Dezember 2023
Gesundheitspolitik 2023 ist ein Flop
Das gesundheitspolitische Jahresfazit 2023 des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V. ist Ernüchterung. „Die bundesweit vielen Protestaktionen in den letzten Wochen machen deutlich: Es reicht! Die Hausärztinnen und Hausärzte mit ihren Praxisteams sind frustriert. Sie verlangen berufliche Perspektiven“, erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken. Die Politik ignoriert jegliches Bemühen der ambulanten Versorger zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung. Konzepte für eine zukunftsfähige, flächendeckende hausärztliche Versorgung liegen vor, versickern aber in den Schreibtischschubladen des Bundesgesundheitsministeriums. „Bundesminister Lauterbach spricht gerne und auch generell positiv über uns. Tragfähige und zielführende Gespräche zur Zukunftsfähigkeit der hausärztlichen Versorgung bleiben aber unverbindlich“, kritisiert Dr. Funken.
Pressemitteilungen November 2023
Seit 11 Monaten ist die elektronische Krankschreibung eAU gesetzlich vorgeschrieben. In den hausärztlichen Praxen hat sie sich etabliert. „Digitale Tools sollen die Organisation und das Management in den Praxen verbessern, entbürokratisieren und erleichtern Mit der eAU ist das gelungen.“ Der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken, zieht eine erste positive Bilanz für die Einführung der digitalen Krankschreibung.
Ambulante Versorgung darf nicht zum Spielball von Parteien werden
Mehr Patienten, Mehr Schwerkranke, mehr Pflegebedürftige, mehr Medikation, aber weniger Versorgende. Der demografische Wandel ist eine der zentralen Ursachen für die Probleme im Gesundheitssystem. Die Arbeitsbelastung in den Praxen ist kontinuierlich hoch, die Arbeitsbedingungen für Hausärztinnen, Hausärzte und ihre Praxisteams werden immer schlechter, die Honorierung der Leistungen ist weder kostendeckend noch wertschätzend. All das ist den politischen Entscheidungsträger seit langem bekannt, aber niemand setzt auf pragmatische Lösungen im Sinne der Patientenversorgung, die dann auch gleichzeitig für den medizinischen Nachwuchs die Niederlassung mit einer eigenen Praxis wieder attraktiv machen. Wer den Versorgungsmangel beheben will, muss bereit für Transformation sein. „Nichts davon hört man von den politischen Entscheidern“, kritisiert der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken.
Die ambulante Zukunft ist in der Teampraxis schon verankert
Was bringen die ePa oder die eAU, wenn niemand mehr in den Praxen da ist, der die digitalen Dokumente für die Patienten anlegt oder ausstellt?
Während der Bundesgesundheitsminister die digitale Aufholjagd propagiert, ist er vom analogen Alltag im Versorgungssystem längst überholt worden. „Wenn wir bei der Digitalisierung einen Durchbruch schaffen, verändert das die praktische Medizin in Deutschland“, wird Karl Lauterbach auf der Ministeriums-Website zitiert. „Die praktische Medizin hat sich längst verändert“, kritisiert der Hausärzteverband Nordrhein e.V..
Bündnis aus Apothekern, Hausärzten, Zahnärzten und medizinischen Fachberufen startet reichweitenstarke Medienkampagne an Rhein und Ruhr
Düsseldorf/Köln, 06.11.2023. Das „Aktionsbündnis Patientenversorgung“ hat heute in der in Deutschland mit Abstand auflagenstärksten Tageszeitung (BILD) eine reichweitenstarke Medienkampagne gestartet, die es in dieser Dimension noch nicht gab: Auf einer ganzen Zeitungseite appelliert das Bündnis aus Apothekern, Hausärzten, Zahnärzten und medizinischen Fachberufen eindringlich an den Bundeskanzler, dass die ambulante Versorgung von Millionen Menschen täglich aufgrund einer verfehlten Gesundheitspolitik der Bundesregierung massiv gefährdet und der politische Handlungsbedarf akut sei.
Aktionsbündnis verstärkt den Appell an den Bundeskanzler auf Landesebene
„Mit der Betonung: „Das ist Chefsache!“ fordert unser Bündnis den Bundeskanzler in der Zeitungsanzeige auf, von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch zu machen und die Stärkung der Patientenversorgung über Apotheken und Arztpraxen endlich in den Mittelpunkt des politischen Handelns der Bundesregierung zu rücken“, erklären Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein e.V. und Dr. Oliver Funken, Hausärzteverband Nordrhein e.V. als Gründungsmitglieder des Aktionsbündnisses Patientenversorgung. Damit verstärke man den von den Bundesorganisationen der Ärzte- und Apothekerschaft via Brief an den Bundeskanzler adressierten Forderungen von letzter Woche jetzt auch aufmerksamkeitsstark auf Landesebene.
Apotheken, Hausarzt- und Zahnarztpraxen und medizinische Fachkräfte verstärken ihren gemeinsamen Protest im November und bleiben am 15.11. geschlossen
Düsseldorf, Köln, Herdecke 03.11.2023 Das Bündnis des Apothekenverbandes, des Hausärztinnen und Hausärzteverbandes sowie des Verbandes der medizinischen Fachberufe wird jetzt ergänzt durch den Freien Verband der Zahnärzte Nordrheins. Das Aktionsbündnis Patientenversorgung sieht mit großer Sorge, dass die Bundesgesundheitspolitik nach wie vor keine zukunftsweisenden Konzepte vorlegt, wie die Versorgung der Patienten gesichert werden soll. Die Forderungsvorschläge von Hausärzten und Apotheken sind dem Bundesgesundheitsminister bekannt, aber konstruktive Vorschläge der Politik gibt es nicht. Diese Politik geht zu Lasten der Patienten. Gehandelt werden muss jetzt. Das Aktionsbündnis Patientenversorgung weitet daher seine Proteste gegen die verfehlte Gesundheitspolitik der Bundesregierung aus. Apotheken, Hausarztpraxen und Zahnarztpraxen in Nordrhein-Westfalen bleiben am Mittwoch, 15.11.2023 geschlossen. Am gleichen Tag abends werden Vertreter des Aktionsbündnisses in einer zentralen Protestveranstaltung in Düsseldorf ihre Forderungen in Richtung Bundesregierung stellen. Mit einer reichweitenstarken Anzeigenkampagne an Rhein und Ruhr wird das Aktionsbündnis den ganzen Monat die Bevölkerung auf die Missstände aufmerksam machen.
Pressemitteilungen Oktober 2023
Nachwuchs braucht glaubwürdige Perspektiven und zuverlässige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, sonst sind Patienten die Verlierer
Düsseldorf, Köln, Herdecke 19.10.2023. Die ambulante Patientenversorgung durch hausärztliche Praxen und Apotheken bricht immer mehr weg. Eine Garantie für ein wohnortnahe ambulante Versorgung wird es künftig nicht mehr geben. Flächendeckend schließen in ganz Nordrhein immer mehr Apotheken und Hausarztpraxen mangels Nachfolgerin oder Nachfolger. „Wenn die Politik die bestehenden Versorgungsstrukturen nicht nachhaltig stärkt, gehen uns die Argumente gegenüber den jungen, niederlassungswilligen Apothekerinnen und Apothekern, Hausärztinnen und Hausärzten aus“, erklären Dr. Oliver Funken, Hausärzteverband Nordrhein e.V., und Thomas Preis, Apothekerverband Nordrhein e.V. „Wenn Bundesgesundheitsminister Lauterbach weiterhin tatenlos zusieht, wie wir täglich Apotheken und Hausarztpraxen vor Ort verlieren, forciert er mit seiner Politik das endgültige Aus von immer mehr vor-Ort-Apotheken und Hausarztpraxen und bremst den Einstieg junger Fachkräfte in die ambulante Versorgung. Die Verlierer sind die Patienten“, warnen Preis und Funken.
Düsseldorf, Köln, Herdecke 12.10.2023
Bleibt es nur bei Lippenbekenntnissen? Wenn Bundesgesundheitsminister Lauterbach betont, dass Apotheken und Hausarztpraxen auch in Zukunft flächendeckend die ambulante Versorgung sichern sollen, dann muss endlich mehr Geld ins System. Bisher kommen aus dem Ministerium keine Vorschläge, die auf lange Sicht erfolgreich sein können, sondern das ambulante Versorgungssystem weiter belasten und schwächen. Die Apothekerinnen und Apotheker, die Hausärztinnen und Hausärzte und die Medizinischen Fachangestellten fordern, dass die Stärkung der ambulanten Versorgung politisch endlich in den Fokus genommen wird. Die Gesundheitspolitik bietet insbesondere für den Nachwuchs in Apotheken und Praxen nicht genug attraktive und verlässliche Perspektiven.
Statt Schreibtischarbeit wieder bessere Patientenbetreuung
Hausärztinnen und Hausärzte werden immer mehr zu Patientenverwaltern. 60 Stunden im Monat verbringt jede niedergelassene Hausärztin und jeder niedergelassener Hausarzt im Durchschnitt mit Verwaltungsarbeit rund um die Patienten. Das sind anderthalb Wochen, die für die Patientenversorgung mit Beratung und Behandlung fehlen. „Dazu kommt mindestens noch einmal der gleiche Arbeitsaufwand für die Praxisorganisation und -verwaltung bei den Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeitern,“ erklärt Dr. Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V.. Zeit, die für die Patientenversorgung fehlt. „Mit vereinfachter Bürokratie könnte jede Ärztin und jeder Arzt monatlich deutlich mehr Patienten beraten oder behandeln“, kritisiert der Vorsitzende die bürokratischen Vorgaben durch die Politik.
Der Hausärzteverband fordert eine Reform der Versorgung mit Einführung von modernen Teamstrukturen, die die Versorgungsressourcen schonen und in denen angestellte und selbstständige Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeiter fair für ihre Leistungen bezahlt werden.
In Nordrhein-Westfalen sind aktuell 1.100 Stellen für Allgemeinmediziner unbesetzt und die Zahl der offenen Stellen wird kontinuierlich steigen. Der Frust besonders bei den älteren Hausärztinnen und Hausärzten ist groß. „Viele werden in den nächsten Jahren altersbedingt aufhören, aber die Gesundheitspolitik von Bundesgesundheitsminister Lauterbach fördert jetzt den früheren Ausstieg. Die Klatsche gibt es Ende des Jahres, dann machen diese Praxen dicht“, kritisiert Dr. Funken. “Das ambulante Versorgungssystem wird krank geschrumpft.“
Pressemitteilungen September 2023
Hausärzte kritisieren GKV- und KBV-Einigung
Der Hausärzteverband Nordrhein übt scharfe Kritik an der Einigung zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV). Die Einigung über das Honorarvolumen zwischen GKV-Spitzenverband und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in
Höhe von 3,85 Prozent ist ein katastrophales Signal in Richtung aller in der ambulanten Versorgung Tätigen. Dieses Ergebnis schwächt die ambulante Versorgung weiter. „Die Honorarerhöhung deckt in keiner Weise die immensen Kostensteigerungen für eine Arztpraxis ab,“ kritisiert der Vorsitzende des Hausärzteverbandes
Nordrhein e.V., Dr. Oliver Funken. „Faktisch werden die Kolleginnen und Kollegen auch in Zukunft draufzahlen.“
Düsseldorf, Köln, Herdecke 13.09.2023. Es reicht! Die Politik lobt immer wieder die Leistungen in der ambulanten Gesundheitsversorgung, honoriert werden die von Apothekerinnen, Apothekern, Hausärztinnen, Hausärzten und Medizinischen Fachangestellten erbrachten Leistungen aber nicht entsprechend. Laut Referentenentwurf zum Gesundheitsstärkungsgesetz soll die primärärztliche Versorgung gestärkt werden. Die Vorschläge versprechen aber alles andere als Stärkung. Im Koalitionsvertrag wird eine Stärkung der Apotheken und Hausärzte versprochen. Das Gegenteil hat mit der Erhöhung des Kassenabschlags seit Februar 2023 und einem 10-Jährigen Honorarstillstand für die Apotheken stattgefunden. Wir wollen alle Patienten auch in Zukunft sicher versorgen. Das muss aber auch bezahlt werden. ...
Hausärzte schaffen Fakten mit der Genossenschaft
Die medizinische Primärversorgung braucht verlässliche Rahmenbedingungen. Angesichts exponentiell ansteigender Patientenzahlen, die in den nächsten Jahren in die immer weniger werdenden Arztpraxen drängen, müssen besonders für die Hausärzte und ihre Teams verbesserte Arbeitsbedingungen geschaffen werden. „Im Klartext: Weniger Bürokratie, mehr Zeit für die Patienten, Honorare und Tarife, die an die patientenorientierte Leistungserbringung angepasst sind“, erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V., Dr. Oliver Funken. „Die Finanzierung der ambulanten Gesundheitsversorgung kann nur funktionieren, wenn alle Beteiligten miteinander eng zusammenarbeiten und Finanzmittel im System verbleiben.“ Die zunehmende Übernahme von Praxen durch Fremdinvestoren führt mittelfristig zum Praxissterben, so der Verband. „Wo der Gewinngedanke vorherrscht, steht das Interesse am Patienten im Hintergrund.“ Mit einem eigenen Versorgungskonzept, das von hausärztlichen Genossenschaften getragen wird, tritt der Hausärzteverband Nordrhein jetzt mit der HV PLUS eG an.
Pressemitteilungen August 2023
Hausärzte unterstützen die Proteste der medizinischen Fachkräfte
Wenn die medizinischen Fachkräfte aus ganz Deutschland am 08. September in Berlin vor dem Brandenburger Tor gegen die Gesundheitspolitik protestieren, dann werden sie hundertprozentig von den Hausärztinnen und Hausärzten unterstützt. Das Team Praxis ist die Grundlage für die ambulante Primärversorgung.
Das medizinische Fachpersonal in den Hausarztpraxen ist für die komplexen Aufgaben durch Weiterbildungen hoch qualifiziert. Delegation in das Praxisteam ist nur möglich mit qualifizierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die VERAH und MFA+ übernehmen schon heute vielfach arztentlastende Aufgaben und sichern eine umfassende Patientenbetreuung. Mit steigenden Patientenzahlen wird die Teamarbeit immer wichtiger. Diese Leistungen müssen sich auch in sicheren Honoraren für die von den Praxisteams erbrachten notwendigen Leistungen widerspiegeln und in Tariferhöhungen, die vollumfänglich staatlich gegenfinanziert sind.
Vordringliche Aufgabe der Gesundheitspolitik sollte es sein, das ambulante Gesundheitssystem zu stärken und nicht auszubluten. Im Vordergrund muss die Sicherstellung der Patientenversorgung stehen. Dafür sind unter anderem praxistaugliche digitale Anwendungen notwendig, die Behandlungsprozesse optimieren und Verwaltungsprozesse, die mehr Zeit für die Arbeit mit den Patienten einbringen.
(Düsseldorf, Köln, Herdecke 28.08.2023) In einer älter werdenden Gesellschaft mit erhöhtem Versorgungs- und Betreuungsbedarf muss die Sicherstellung der flächendeckenden, medizinischen, pharmazeutischen und pflegerischen Versorgung für alle PatientInnen vor Ort oberstes Ziel sein. Das „Aktionsbündnis Patientenversorgung“, ein Bündnis aus Apothekerinnen und Apothekern, Hausärztinnen und Hausärzten, medizinischen, pharmazeutischen und pflegerischen Fachkräften in Nordrhein, setzt sich gemeinsam für eine nachhaltige Sicherstellung und Verbesserung der Versorgung von PatientInnen in der ambulanten Versorgung ein.
Angesichts eines eklatanten und medial in den letzten Tagen nochmals breitenwirksam zur Geltung gekommenen Fachkräftemangels, überbordender Bürokratie, Unterfinanzierung und mangelnder Stärkung durch die Politik ist die ambulante, regionale und lokale Gesundheitsversorgung massiv gefährdet. Vor diesem Hintergrund fordern der Apothekerverband Nordrhein e.V., der Hausärzteverband Nordrhein e.V. und der Landesverband West des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V., dass die nachfolgenden Probleme endlich ernst genommen werden und die Politik entschieden handeln und konsequent gegensteuern muss ...
Primärversorgungssystem ist die Zukunft
Die KBV-Krisensitzung in Berlin am vergangenen Freitag hat es wieder einmal gezeigt: Am Primärversorgungssystem geht der Weg nicht vorbei! Wer weiterhin und dauerhaft eine kosten- und qualitätsorientierte Versorgung flächendeckend sichern will, muss sich öffnen für neue Versorgungskonzepte und Strukturwechsel. Die KBV hat hier bisher zu wenig gezeigt, die Berliner Krisensitzung brachte keinen entscheidenden Richtungswechsel, die Vorschläge sind im Wesentlichen ein „Weiter so“. Es war abzusehen, dass Gesundheitsminister Karl Lauterbach den KBV-Forderungen nicht einmal 24 Stunden später über die sozialen Medien die Absage erteilt.
Hausärztinnen und Hausärzte gehen neue Versorgungswege
Der Hausärzteverband Nordrhein e.V. geht neue Wege in der Sicherung der Patientenversorgung.
In den nächsten Jahren werden rund 11.000 Hausarztpraxen altersbedingt aus der ambulanten
Gesundheitsversorgung ausscheiden, gleichzeitig wächst die Zahl der Patienten exponentiell.
Schon jetzt fehlen vornehmlich in ländlichen Gebieten Hausärztinnen und Hausärzte, die die
bestehenden Praxen übernehmen oder als Angestellte in Hausarztpraxen tätig werden. Die
Bemühungen der Politik, der Gesundheitsministerien und der Kassenärztlichen
Vereinigungen, die ambulante Primärversorgung dauerhaft sicherzustellen, reichen nicht aus.
Immer stärker drängen Fremdinvestoren nicht nur in die stationäre, sondern auch in die
ambulante medizinische Versorgung. Doch die bisherigen Erfahrungen mit
fremdkapitalgesteuerten Praxen zeigt, dass hier Wirtschaftsinteressen im Vordergrund stehen,
zulasten der Patienteninteressen.
Pressemitteilungen Juni 2023
Warnstreik der Apotheken ist richtig
(Köln/ Herdecke, 13.06.2023) Apotheken sind neben Hausarztteams mit ihren Medizinischen Fachangestellten, den Pflegekräften und Sozialdiensten zentrale Partner in der ambulanten medizinischen Versorgung. Sie alle arbeiten vor Ort eng zusammen, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. Diese Versorgung wurde kaputtgespart. Die Proteste der Apotheken, aufgehangen an den seit Monaten fehlenden Medikamenten bei Lieferengpässen und dem enormen Zeitaufwand für die Ersatzbeschaffung, sind richtig. Die
Lieferschwierigkeiten sind ein weiterer Verhinderer eines reibungslosen Ablaufs der gesamten medizinischen und pflegerischen Versorgung. Das ist aber erst die Spitze des Eisberges.
Es reicht – Nicht mit uns!
Am Dienstag, 14.06.2023, wollen die Apothekerinnen und Apotheker Nordrheins landesweit mit unterschiedlichen Protestaktionen auf die katastrophalen Zustände in der Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung aufmerksam machen.
Der Hausärzteverband Nordrhein unterstützt die Kampagne. Die Apotheken vor Ort sind in der hausärztlichen Versorgung wichtige Partner. „Die Medikamentenlieferung an die Apotheken gleicht einem Glücksspiel“, erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Dr. Oliver Funken. Die Apotheken können sich schon lange nicht mehr darauf verlassen, dass ihre Medikamentenbestellung vollständig ankommt.
Pressemitteilungen Mai 2023
Hausärzteverband fordert Versorgungspriorität
Die medizinische Versorgung in allen Regionen Deutschlands und die damit verbundenen Arztsitze und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) werden immer zu Spekulationsobjekten von Investoren. Wenn dann die Renditeerwartungen der Investoren nicht erfüllt werden, ist ein „Aus“ über kurz oder lang vorprogrammiert. Wirtschaftliche Schieflagen der MVZs werden, wie aktuell in Gummersbach, über Verkauf oder Insolvenz gelöst. Was mit den Patient*innen geschieht, ist von nachrangigem Interesse. Besonders in medizinisch unterversorgten Regionen wie dem Oberbergischen Kreis ist diese Entwicklung schädlich. Die 5.000 Patient“*innen der MVZ in Gummersbach, können nicht von den umliegenden Arztpraxen aufgenommen werden“, erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken. Ein derart desolater Zustand ist unverantwortlich. „Diese Unterversorgung kommt nicht überraschend. Sie ist seit Jahren absehbar gewesen und sie findet überall in Deutschland schleichend statt.“
Reformpläne für eine teure und schlechtere Notfallversorgung
Die vom Bund geplante Reform der Notfallversorgung auf den Vorschlag der Regierungskommission Krankenhaus mit der Ansiedlung von Interdisziplinären Notfallzentren an Krankenhäusern und einer 24/7 Öffnung in der Stufe 3 und in Stufe 2 mit einer Öffnungszeit nachmittags durch die Woche ist nicht realisierbar. Sie wirkt vor dem Hintergrund des zunehmenden Personalmangels und der steigenden Kosten unreflektiert. Solange die Patienten selbst entscheiden können, dass sie Krankenhäuser egal welcher Versorgungsstufe jederzeit aufsuchen können, kann eine so angedachte Strukturierung nicht funktionieren.
Der Hausärzteverband Nordrhein bewertet die Reformvorschläge als nicht konsequent genug und damit als unzureichend. Es braucht eine standardisierte, klar strukturierte und eindeutige Ersteinschätzung zu Dringlichkeit und Behandlungsbedarf in der ersten Versorgungslinie, um die Versorgung auf der notwendigen Ebene zu steuern. „Eine First-Line-Triagierung hat sich bei der Steuerung im Gesundheitswesen international bewährt. Die Fehlerquellen bei einer nicht standardisierten Notfallabfrage sind zu hoch. Sie führen in der Versorgung zu hohen Kosten, wären aber durch eine gute Triagierung in vielen Fällen vermeidbar,“ kritisiert der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken.
Pressemitteilungen März 2023
Angesichts einer praxisfernen Bundesgesundheitspolitik setzen approbierte Arzneikundige und Hausärztliches Fachpersonal in Nordrhein ein gemeinsames Signal in Krisenzeiten.
Dr. Oliver Funken, Vorsitzender Hausärzteverband Nordrhein e.V., und Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein e.V., erklären dazu: „Trotz der immer dramatischer werdenden Lieferengpässe bei Medikamenten ist es durch großen Einsatz Apotheken und Arztpraxen bis heute gelungen Arzneimitteltherapien für Patienten sicherzustellen“, erklären Preis und Funken. „Da die Situation aber die Arbeit des medizinischen und pharmazeutischen Personals immer mehr erschwert hat, ergreifen beide Verbände angesichts des hohen bürokratischen und zeitlichen Mehraufwandes der weiterhin anhaltenden Lieferengpässe zahlreicher Arzneimittel selbst die Initiative. Gemeinsam wurde eine Kommunikationshilfe zur Unterstützung des Informationsaustauschs zu Lieferengpässen zwischen Apotheken und Hausarztpraxen entwickelt, die den approbierten Arzneikundigen und dem hausärztlichen Fachpersonal in Nordrhein zur freiwilligen Nutzung bereitgestellt wird“, so Funken und Preis weiter.
Pressemitteilungen Februar 2023
Hausärztliche Handlungsfelder sind vielfältig
Klimaschutz ist Gesundheitsschutz! Durch diese Bewusstseinsschaffung bei Hausärztinnen und Hausärzten werden deren Handlungsfelder zukünftig noch vielfältiger. „Extremwetterereignisse, Erderwärmung, Treibhausgasemissionen bedingen zunehmend Gesundheitsgefahren“, erklärt Dr. Ralph Krolewski, Klimabeauftragter im Vorstand des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V.. Ohne einen Umbau des Gesundheitswesens zur Klimaneutralität sind die Zielsetzungen des Pariser Klimaabkommens nicht erreichbar.
Pressemitteilungen Januar 2023
Apotheker und Hausärzte in Nordrhein fordern gemeinsam schnelle Entbürokratisierung und die Stärkung der ambulanten Versorgung. Ihre heilberufliche Kooperation soll in 2023 weiter intensiviert werden.
In Zukunft stärker als Heilberufler zusammenzuarbeiten, um die medizinische Versorgung der Menschen vor Ort zu stärken - gemäß dieser Maßgabe be-steht seit 2020 zwischen dem Hausärzteverband Nordrhein und dem Apothekerverband Nordrhein e.V. eine enge Kooperation. In einem Jahresauftaktgespräch am 25.01.2023 in Köln haben die Verbandsspitzen für 2023 eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit geplant. Gleichzeitig fordern sie die Politik insbesondere beim Bürokratieabbau zu konse-quentem Handeln auf.
Verdienstmöglichkeiten sind Karriereanreiz
Die Strukturen der hausärztlichen Praxen werden sich im Jahr 2023 weiter verändern. Altersbedingte Praxisschließungen, Zusammenlegen von Praxen, Neuaufbau von hausärztlichen Gemeinschaftspraxen sind Herausforderungen, die der Hausärzteverband Nordrhein mit praxisorientierten Konzepten anpackt. „Auf der einen Seite haben wir den demografischen Wandel mit immer komplexeren medizinischen Aufgaben, auf der anderen Seite besteht ein flächendeckender Mangel an Praxismitarbeiter:innen, die qualifiziert sind für die medizinische Versorgung und das Gesundheitsmanagement. „Die Teampraxis ist das Zukunftsmodell“ erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken. „Junge Hausärzt:innen wollen überwiegend angestellt und in Teams arbeiten. Größere Teams können durch Delegation von Leistungen auf speziell qualifizierte Mitarbeiter:innen mehr Patienten versorgen. Gleichzeitig steigen aber auch der Abstimmungsbedarf innerhalb der Praxisteams und die Praxisorganisation.“
Projekt „Cardisiographie“: Hausärzteverband Nordrhein übernimmt
Vorreiterfunktion in Sachen Herzvorsorge
Großartige Nachrichten für die Zukunft der Herzgesundheit in Nordrhein: In einer Kooperation mit dem Hausärzteverband bezahlen die ersten gesetzlichen Krankenkassen ab dem 1. Januar 2023 die Kosten für innovative Herz-Screening-Tests, die sogenannten „Cardisiographien“. Initiiert wurde das Projekt von der GWQ ServicePlus AG (Gesellschaft für Wirtschaftlichkeit und Qualität bei Krankenkassen).
Wir bieten eine kostenfreie Informationsveranstaltung am 07.02.2023 an, weitere Informationen erhalten Sie hier.
Pressemitteilungen Dezember 2022
Ambulante Versorgung braucht Perspektiven
Der Hausärzteverband Nordrhein zieht eine gemischte Jahresbilanz 2022. Erneut hat COVID19 einen Großteil der medizinischen Arbeit während des gesamten Jahres geprägt. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Hausärztinnen und Hausärzte im ganzen Land haben 12 Monate hervorragende Arbeit geleistet. Sie haben in den Praxen über 50 Prozent der Impfungen gestemmt, haben Erkrankungen mit ständig neuen Verläufen behandelt und sind jetzt auch immer stärker mit der Behandlung von Long-Covid-Patienten befasst“, erklärt der Vorsitzende des Verbandes, Dr. Oliver Funken. Die Pandemie und dazu der Ukraine-Krieg haben das Gesundheitssystem und die Bevölkerung an die Belastungsgrenzen geführt. Mit dem 24.02.2022 ist das Koalitionspapier der Bundesregierung zur Makulatur geworden.
In Krisenzeiten muss schnell und pragmatisch gehandelt werden. „Die Politik propagiert zwar Entlastung statt Belastung, sie handelt aber gegensätzlich“, kritisiert der Vorstand des Hausärzteverbandes Nordrhein. Die Hausärztinnen und Hausärzte Nordrheins sehen sich mit immer mehr Bürokratie in den Praxen konfrontiert, auch für das Jahr 2023 ist keine Besserung in Sicht. Neue Gesetzgebungsverfahren bringen eine noch größere Arbeitsbelastung in der Organisation und Verwaltung und steigern weiter die Kosten in den Praxen.
Hausapotheke prüfen und vervollständigen
Am Donnerstag, den 08.12.2022, findet der bundesweite Warntag statt. An diesem Aktionstag wollen Bund, Länder, Landkreise, Städte und Gemeinden proben, wie die Bevölkerung im Katastrophenfall gewarnt werden kann. Über Radio und TV, über Warn-Apps und CellBroadcasts, Sirenen und digitale Anzeigetafeln etc. werden ab 11 Uhr Probewarnmeldungen aktiviert.
Pressemitteilungen November 2022
Hausärzte fordern Transparenz über die Verfügbarkeit
Mehr als 1.000 Medikamente sind aktuell nicht lieferbar. Die meisten davon sind verschreibungspflichtig, viele sind wichtig für chronisch kranke Patienten. Antibiotika, blutdrucksenkende Mittel, bestimmte Insuline sowie Blutzuckerspiegel-Senker sind Beispiele. Die betroffenen Patienten warten oftmals vergebens auf die Lieferung an die Apotheke.
Die Hausärztinnen und Hausärzte sind verärgert über die fehlende Transparenz zur Lieferbarkeit von Medikamenten. „Wenn bekannt ist, dass ein Medikament nicht verfügbar ist, können die konsultierten Hausärzt:innen nach Alternativen in der Medikation suchen“, erklärt Dr. Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V.. „Leider liegt uns diese Information nicht vor. Nur die Apotheken haben einen Überblick über die Verfügbarkeit von Medikamenten.“
Die Engpässe bei Medikamenten spitzen sich weiter dra-matisch zu. Derzeit sind schon über 1.000 Arzneimittel nicht lieferbar oder teilweise überhaupt nicht zu bekommen. Mittlerweile sind sogar akut notwendige Arzneimittel wie Antibiotika und Fiebermittel betroffen und bei immer mehr Herstellern nicht ver-fügbar. „Die Politik muss die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Arzneimitteln endlich verbessern. Wenn nicht gegengesteuert wird, wird sich die Engpasssituation bei Arzneimitteln noch in diesem Winter weiter zuspitzen“, warnen Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein und Dr. Oliver Funken, Vorsitzender Hausärzteverband Nordrhein.
Hausärztliche Versorgung vor Ort muss eine zentrale Rolle übernehmen
Vielen Menschen sind die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Gesundheit nicht bewusst. Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für die Gesundheit. Die gesundheitlichen Folgen bei allen Organsystemen nehmen zu. Die Hauptursache für wetterbedingte Todesfälle ist Hitzestress. Im Jahr 2022 sind mindestens 4.500 Menschen in Deutschland explizit an der Hitze dieses Jahres gestorben. Extreme Wetterereignisse und der Klimawandel werden zu mehr Krankheiten und Todesfällen führen.
Pressemitteilungen Oktober 2022
Keine hausärztlichen Perspektiven in Sicht
Alles beim Alten bei der KV Nordrhein? Am vergangenen Samstag, dem 22.10.2022, hat die Vertreterversammlung in einer konstituierenden Sitzung den bisherigen KV-Vorstand mit Dr. Frank Bergmann und Dr. Carsten König bestätigt. Dieser setzt für die nächsten sechs Jahre auf Stabilität, Kontinuität und Erfahrung seiner Arbeit. Den Hausärztinnen und Hausärzten Nordrheins reicht diese rückwärts gerichtete Politik nicht aus.
Pressemitteilungen September 2022
In der vertragsärztlichen Versorgung liegt der Anteil der niedergelassenen Ärztinnen inzwischen bei
fast 50 Prozent. Hausärztinnen gestalten die ambulante hausärztliche Versorgung wesentlich mit.
Deshalb ist es folgerichtig, dass Hausärztinnen die Geschicke der KV entscheidend mitgestalten.
Hausärzte Nordrhein wollen eine starke Stimme in der Selbstverwaltung
Die hausärztlichen Interessen in den Gremien der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) brauchen eine starke Vertretung. Der hausärztliche Versorgungsbereich hat 18 Sitze in der Vertreterversammlung KVNO. Die Liste des Hausärzteverbandes Nordrhein hat bei der Wahl zur VV acht Sitze errungen und ist damit die stärkste hausärztliche Gruppe in der zukünftigen VV. „Versorgung nachhaltig gestalten“ - deshalb möchten die Neugewählten auch im KV-Vorstand ihre Vorstellungen einbringen und schlagen Elke Cremer für ein Amt im KV-Vorstand, der Anfang Oktober für sechs Jahre gewählt wird, vor.
Pressemitteilungen Juli 2022
Vergeudung von Geld und Umweltressourcen ist vermeidbar
Der anstehende Austausch der TI-Konnektoren ist eine Vergeudung von Ressourcen an wertvollen Elektrobauteilen und Verschwendung von Geldern der Sozialversicherung. „Es ist unverständlich, dass wir in Zeiten zunehmender Umweltprobleme im Gesundheitswesen weiterhin eine Wegwerfgesellschaft sind“, kritisiert der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V., Dr. Oliver Funken. „Das Vorgehen der Gematik ist industriegesteuert. Es wird auf kostengünstigere, BSI-konforme Software-Updates verzichtet. Stattdessen werden die Praxen zum Austausch der Hardware und Software gezwungen.“
Gesundheit muss geschützt, Risikopersonen müssen informiert werden
Es wird ernst mit Hitzewellen als Folge des bislang ungebremsten Klimawandels. Die Extremwetterereignisse nehmen zu und die Menschen müssen geschützt werden. „Besonders Risikogruppen wie Kleinkinder, Senioren ab 60 und chronisch kranke Menschen mit Medikationen wie Blutdrucksenkern, Herzmedikamenten, Antidiabetika, Neuroleptika und Schmerzmitteln müssen jetzt unterstützt werden“, fordert Hausärzteverband Nordrhein e.V..